"Wer Tiere liebt..."
«Wer Tiere liebt, isst sie nicht», ist eine immer wiederkehrende Aussage von Tierrechtsakitvisten.
So sehr der Satz auch stimmt, so sehr bringt er mich dennoch zum Nachdenken, denn ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die Mehrheit der Menschen, Tiere gar nicht lieben WILL!
Tiere werden als alles Mögliche angesehen: Als Unterhalter, Seelentröster,
Kinderersatz und Streichelobjekt.
Erfüllen sie diese Kriterien nicht, fallen sie schnell aus dem «Liebesraster»
raus.
Jemanden lieben, heisst sich in ihn einfühlen zu können. Fehlt jedoch die Emotion des Mitgefühls, wird das andere Wesen zum Befriediger in eigener Sache. Ein Tier also, ist nur dann «liebenswert», wenn es den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen entspricht. Tut es das nicht, ist es wertlos und verdient keinerlei Zuwendung.
Eine Kuh zum Beispiel erfüllt in den Augen der meisten den
Anspruch eines Kuscheltieres nicht, also warum sollte man sie lieben?
Ein
Schwein, das den Ruf hat zu stinken und bei vielen eher den Ekelfaktor hervorruft
anstatt Liebe, ist in jeder Hinsicht verabscheuenswert und gerade mal gut genug
um als Schinken im Sandwich zu landen. Hühner und Fische brauche ich erst gar
nicht zu erwähnen, da diese so weit unten auf der Werteskala sind, dass man
sich nicht einmal bewusst ist, dass jene gelebt haben, ehe sie in der
Pfanne brutzelten.
Tiere, die Kunststücke vollführen, uns zum Lachen und Staunen bringen, bekommen da schon mehr Beachtung. Da wird sogar eine Kuh, die in der Manege über ein Hindernis springt, frenetisch bejubelt und «geliebt», wenn auch nur für diesen kurzen Augenblick – was mit ihr danach geschieht, ist den Leuten egal, denn Hauptsache, sie hat den Zweck der eigenen Bespassung erfüllt.
Und so missbrauchen wir nicht nur Tiere, sondern auch den so schnell daher gesagten Satz: «Ich liebe Tiere.»
Liebe ist nie opportunistisch, man erkennt sie daran, wenn der Mensch selbstlos handelt, wenn er Mitgefühl lebt
und anderen Wesen Achtung und Respekt zollt!
Text by: Bea Kälin