Veganer versus Veganer
Weltweit wird die Zahl der Vegetarier und Veganer auf etwa eine Milliarde geschätzt.
Das
sind nicht viele bei einer Gesamtbevölkerung von 7,89 Milliarden Erdenbewohner.
Die Gruppe derer, die sich aktiv für den Tierschutz einsetzen - also sprich
Tierrechtsaktivisten - dürfte noch viel kleiner sein...
Nun möchte man also meinen, dass das Bestreben um Zusammenhalt in einer solch kleinen Community enorm hoch sein sollte, wollte man wirklich etwas erreichen, damit der Gedanke des Veganismus in die Welt getragen werden kann.
Leider
beobachte ich seit bald zwei Jahren das Gegenteil.
Ganz zur hämischen Freude
von etlichen Omnivoren, beginnt die vegane Gemeinschaft sich im Spiegel der derzeitigen
Krise zu spalten.
Restriktiv werden Menschen, die Sachverhalte hinterfragen, diffamiert, ausgegrenzt
und mit wüsten Titulierungen schubladisiert. Das Thema Tierschutz ist dabei so
sehr in den Hintergrund gerückt, dass einige blind werden für das Eigentliche: Das
Leid der Tiere!
Wir
scheinen zu vergessen, dass wir in unendlich vielen Themen unterschiedlicher
Meinung sind - ob als Veganer oder Omnivor.
Wenn ich zum Beispiel mit einem Veganer über pflanzenbasierte Ersatzprodukte spreche, und
dieser eine andere Ansicht bei dieser Thematik vertritt als ich, wäre mir noch
nie in den Sinn gekommen, ihn deswegen von mir zu weisen, mit den Worten: «Mit
dir will ich an keiner Mahnwache mehr teilnehmen - du bist ja gar kein
richtiger Veganer!»
Anstatt enorm viel Energie damit aufzubringen, wie wir andere von unseren Überzeugungen
überzeugen können, wäre es sehr angebracht, diese Energie in den Tierschutz und
in die vegane Gemeinschaft fliessen zu lassen, denn mindestens da sind wir einer Meinung!
Grundsätzlich
sollten Veganer für das Wohl der Tiere einstehen, das ist die oberste Priorität.
Der Schmerz darüber, dass wir uns gegenseitig bekämpfen und nicht geschlossen für unsere
Brüder und Schwestern zusammenhalten, nagt tief.
Vieles was
um uns herum geschieht, können wir nicht ändern. Entscheidungen werden gefällt,
die unumstösslich erscheinen. Was wir jedoch weiterhin beeinflussen können, ist
der Umgang miteinander.
Es ist für die Tiere von überlebenswichtiger Bedeutung, dass «ihre» Leute sich an den Händen fassen und gemeinsam für sie eintreten, in
dem sie miteinander ein Schutzschild der Liebe und der Zuversicht bilden.
Liebe
Veganer, lasst uns also Hand in Hand zusammenstehen für jene, die verloren sind
ohne uns!
Für jene, deren letzten Hoffnungsschimmer WIR sind!
Wir lieben die Tiere, sagen wir - Liebe spaltet nicht, Liebe vereint.
Text by: Bea Kälin