Täter und Opfer
Eine
Menschheit macht sich schuldig an einem Massenverbrechen -, im Gefängnis jedoch
sitzen nicht die Täter, sondern die Opfer!
Sie werden gefoltert, missbraucht und malträtiert: In Versuchslabors, in Zoos,
in Zirkussen, bei Kutschenfahrten, auf Pelzfarmen, in Aquarien, in
Kastenständen, in Legebatterien und in dunklen fensterlosen Hallen.
Zusammengepfercht in Transportern oder Schiffen, warten sie im Schmerz und
Wahnsinn auf die nächste quälende Demütigung bis zu ihrer brutalen, erbarmungslosen
Hinrichtung; währenddessen sich die Menschheit ihre blutigen Hände in Unschuld
wäscht?!
Der Homo
Sapiens will nicht hinsehen, nicht darüber nachdenken, weil es fernab von seiner
Wahrnehmung stattfindet. Irgendwo in der peripheren Umwelt, die ihn scheinbar
nicht tangiert.
«Nein ich will das nicht sehen, diese Bilder von Schlachthöfen, sonst kann ich
kein Fleisch mehr essen!» tönt es aufgeregt aus dem Munde von so vielen,
während sie sich angewidert abwenden. Es ist ein Zeichen, wenn Übelkeit
aufsteigt, beim Ansehen des Schlachtvorgangs. Unsere Seele wehrt sich! Sie sagt
uns über unseren Körper, dass wir für derlei massakrierte «Nahrung» nicht
geschaffen sind.
Niemandem wird schlecht, wenn er einen Film über die Kartoffelernte anschaut. Auch ist es nicht verboten eine Dokumentation über diese Ernte zu drehen. In Schlachthöfen zu filmen, ist jedoch strikt untersagt! Warum ist das so? Könnte es sein, dass niemand Zeuge dieser abscheulichen Verbrechen sein darf? Warum diese Vertuschung? Ist es möglich, dass dem Fleischkunden die Wahrheit unterschlagen wird, weil er sonst kein Kunde mehr sein will?
Neulich
fragte mich eine Frau, als ich ihr erzählte ich sei vegan, wie das denn mit der
Milch sei?
In ihrem Blick spiegelte sich grosse Unsicherheit, denn sie ahnte irgendetwas,
wusste aber nicht so genau was. «Wann gibt eine Frau Milch?» warf ich die Frage
zurück, worauf sie sehr zögerlich antwortete: «Wenn ein Baby zur Welt kommt...?».
Für einen Moment trafen sich unsere Blicke und ich sah in ihren Augen dieses
innere Hadern über eine Tatsache, auf die sie selbst schon längst hätte kommen
müssen. «Wir nehmen der Mutterkuh ihr Baby weg, damit wir die Milch trinken
können, die für ihr Kind gedacht ist.» fuhr ich fort. Beschämt schaute sie zu
Boden mit den Worten: «Ja klar...natürlich...man denkt einfach nicht darüber nach...warum
denkt man nicht über sowas nach?» meinte sie kopfschüttelnd.
Nein, man
denkt nicht darüber nach, weil wir von Kindesbeinen an irregeleitet werden.
Wir SOLLEN auch nicht darüber sinnieren, wir sollen konsumieren!
Dazu ist der Fleischindustrie jede Lüge recht, um ihre blutigen Produkte dem Käufer schmackhaft zu machen. Immer mit dabei sind Staat und Regierungen, die als Komplize agieren und eifrig bedacht sind, alles hinter verschlossenen Türen zu halten. Dem Konsumenten ist es nicht einmal bewusst, dass ER als Auftragskiller die entscheidende Hauptrolle spielt bei diesem Verbrechen.
Gerade jetzt in dieser Sekunde werden weltweit 4756 Opfer hingerichtet - die Todesstrafe also, für etwas, das nur das menschliche Ego in allen Facetten befriedigen soll...
Mensch, erhöre
endlich die Stimme deiner Seele!
Text by: Bea Kälin