Papa Staat

02.05.2020


Die Unmündigkeit der Bevölkerung kommt nicht erst jetzt in der Corona-Krise zum Vorschein.
Dieses kritiklose Hinnehmen dessen, was die Regierungen und die öffentlichen Medien (auch Leitmedien genannt) einen auftischen oder eben verschweigen, kommt bei vielen anderen Themen ebenso zum Tragen...

So auch beim Thema Tierhaltung und Konsum von tierischen Produkten. Immer wieder schallt es aus voller Kehle von Fleischessern: "Ja, aber das ist doch legal, sonst hätte es die Regierung längst verboten!" Antwortet man darauf mit: "Nur weil etwas legal ist, ist es noch lange nicht moralisch vertretbar.", blickt man oft in betretene und verständnislose Gesichter, denn so hat man sich das gar noch nie überlegt.
Es gab mal eine Zeit, in der es völlig legal war, Juden, Homosexuelle und Behinderte zu vergasen.

Wo Selbstverantwortung dringend nötig wäre, wird die Verantwortung gerne an Obrigkeiten abgeschoben. Zu den sogenannten Obrigkeiten gehören für viele Menschen auch Ärzte, die in Bezug auf die Ernährung angeblich Empfehlungen abgeben, weiterhin das nachweislich krankmachende Fleisch zu konsumieren.

Wir sollten uns nicht beschweren, dass man uns wie unmündige Kinder behandelt, denn genau so benehmen wir uns ja: Wie unmündige Kinder, die angeleitet werden müssen, richtig von falsch zu unterscheiden. Was früher die Kirche für uns übernahm, übernimmt jetzt Papa Staat.

In der Covid-19-Affaire lehnen sich nun doch einige gegen die Massnahmen auf, denn es geht ihnen an die eigene Existenz, bei der Fragestellung über Ethik und Moral gegenüber den Tieren jedoch, beruft man sich in dieser Angelegenheit gerne auf den Staat und das Gesetz; also auf die «Eltern».

Fragt man einen Fleischesser, wer ihm gesagt hat, dass man eine Katze nicht essen darf, ein Schwein aber schon, kommt prompt die Antwort: Meine Eltern.
Alles Mögliche hinterfragen wir, was uns einst die Erzieher beigebracht haben, nur nicht in Bezug auf die Tiere, da scheint die Reflektionsfähigkeit völlig zu versagen.

Trotz eindringlichen Bildern und Statements von Veganern und Tierschützern, hält der Bürger stur an der Vorstellung fest, dass es korrekt und akzeptabel sei, Tiere zu versklaven, zu missbrauchen und zu töten für die Erfüllung des eigenen Egos. Erst wenn Papa Staat es verbieten würde und mit Strafe drohte, dann wäre das Volk gezwungen nach einer alternativen Ernährung Ausschau zu halten.

Wie man aber weiss, bringen Verbote überhaupt nichts. Einen Menschen umzubringen ist auch verboten, trotzdem morden wir weiter. Illegal ist es auch, in der Innenstadt zu rasen, dennoch finden solche halsbrecherische Rennen statt, ungeachtet dessen, wen man dabei gefährdet oder gar zu Tode fährt.

Ob wir Tiere essen oder sie in einer anderen Form ausbeuten, hängt nicht von Verboten oder Weisungen der Regierung ab. Einzig in der Betrachtung des eigenen Egos und dem Eingeständnis, dass ein Tier genauso viel Wertigkeit hat, ein Dasein in Würde und Unversehrtheit zu leben wie wir, wird den Menschen automatisch zu einer veganen Lebensweise führen.
Dies ist die logische Konsequenz aus der Erkenntnis, dass es unethisch und unmoralisch ist, Mitlebewesen zu missbrauchen, um seinen Egoismus - egal in welcher Hinsicht - zu befriedigen.

Text by: Bea Kälin