Öko
Zurzeit haben wir alle möglichen Probleme zu bewältigen; von E-Mobilität über Digitalisierung bis hin zu einem Zertifikat, das uns in das gelobte Land der Freiheit führen soll...
Klimaneutralität ist das neue Schlagwort, welches rauf und runter gepredigt
wird in Politik und Medien.
Grundsätzlich ist daran nichts auszusetzen - jedoch macht mich stutzig, dass
mit keinem Wort die Massentierhaltung in diesem Zusammenhang erwähnt wird. Warum
nicht? Man weiss, dass der höchste Anteil des Co2 Ausstosses von der
Tierwirtschaft kommt. Ebenso weiss man, dass die Abholzung des Regenwaldes zum
grössten Teil der Viehzucht geschuldet ist. Dennoch agiert die Bevölkerung so,
als sei alles in bester Ordnung, wenn wir nur fortan Ökostrom aus der Steckdose
ziehen, einmal die Woche die Bahn benutzten und uns ein E-Auto leisteten.
Bei den viel
diskutierten Klimazielen kommen die Tiere nicht vor, obwohl diese ein wichtiger
und unverzichtbarer Teil für das ökologische Geleichgewicht unserer Mutter Erde
sind!
Wir geben uns solidarisch und emphatisch, aber im Grunde genommen dreht sich
alles um das eigene Ego und «wie rette ich meine Haut». Die Krux jedoch dabei
ist, dass wir uns in dieselbige schneiden, sollten wir fortan das
Leid der Tiere und die damit verbundene Misswirtschaft unseres Ökosystems
ignorieren.
«Veganes Essen schmeckt bizarr» meinte neulich ein älterer Herr. «Bizarr» jedoch ist, dass wir fühlende Wesen versklaven und missbrauchen, obwohl es längst erwiesen ist, dass die Ausbeutung dieser Spezies uns ganz bestimmt an den Abgrund der Umweltkatastrophe bringen wird! «Bizarr» nenne ich unsere Essgewohnheiten, wenn ich daran denke, dass wir für den krankmachenden Fleisch-, Milch- und Eierkonsum, Mitgeschöpfe auf die brutalste Art und Weise foltern, am Ende hinrichten und damit gleichzeitig dafür sorgen, dass sich weiterhin Viren und Bakterien verbreiten.
All das wollen wir nicht hören - und bei den Bundestagswahl-Debatten wurde es auch nicht thematisiert; ergo kann es ja nicht so schlimm sein, nicht wahr? Stur halten wir uns die Augen -, zusammen mit den Ohren zu und machen jeden mundtot, der darauf hinweist, dass Umweltschutz auf dem eigenen Teller beginnt - Gewaltlosigkeit übrigens auch!
«Ach, ich bin halt so ein Mitläufer, wenn der soziale Druck gross genug ist, dann kann ich mir ja immer noch überlegen vegan zu werden.» erklärte mir neulich ein junger Mann. Das ist das Gedankengut von so manch einem Zeitgenossen. Bloss nicht selbst entscheiden und Verantwortung übernehmen! Bloss nicht hinterfragen! Immer schön der Masse hinterherdackeln und schauen, dass man selbst nicht unter die Räder kommt, indes Milliarden anderer fühlende Wesen mehr als nur unter die Räder kommen.
Und so wird uns in der Werbung die saubere und batteriebetriebene Öko-Digitalwelt vorgegaukelt, derweil hinter dieser schöngefärbten Fassade das Blut in Strömen von den Wänden rinnt!
Nein, Mensch, du musst nicht aufwachen-; du wirst jäh aus deinem Schlaf gerissen werden mit einem Weckruf, der dich in Schockstarre versetzen wird, solltest du weiter so vor dich hindämmern!
Text by: Bea Kälin