Mundschutz und Scheuklappen
Ein kleines Schweinchen, irgendwo auf dieser Welt, in einem dunklen, leeren Raum. Verlassen von jeglicher Zuwendung und Güte...
Die Dunkelheit, die es umgibt, symbolisiert die Finsternis der Seelen von
Menschen, die kein Mitgefühl für dieses arme, zum Tode verurteilte Geschöpf aufbringen
können.
Mich erschüttert dieses Bild. Noch viel mehr erschüttert mich, dass es so viele
Menschen NICHT erschüttert!
Die Leute tragen jetzt einen Mundschutz wegen eines angeblichen Killervirus, man hätte ihnen jedoch auch gleich Scheuklappen verpassen sollen, um ins Bild zu setzen, was bisher unsichtbar geblieben ist: Die abgestumpften Sinne, die Blindheit für die Wahrheit und das sich weigern, einer fürchterlichen Grausamkeit ins Auge zu blicken!
Traurig, verängstigt und ohnmächtig liegt es da, dieses Tierchen. Und genauso ohnmächtig schaue ich auf das kleine Wesen, unfähig ihm- und Millionen anderen zu helfen. Nichts wünschte ich mir so sehr, als dass ich das kleine Schweinchen hätte aufheben können, ihm sagen, dass alles wieder gut würde. Es streicheln und an mein Herz drücken, mit der Zuversicht, dass die Menschheit endlich Gnade walten lässt mit ihm und Milliarden seiner Geschwister.
Nichts von
all dem wird jedoch geschehen - das Ferkelchen ist längst tot. Ich starre auf
dieses Bild mit Tränen in den Augen und der Gewissheit, dass in jeder Sekunde
tausende von wehrlosen Tieren bestialisch abgeschlachtet werden um auf den
Tellern von
Scheuklappen-Menschen zu landen, die ihre Schutzmasken lüften,
damit sie das Fleisch von Tierkindern in ihr Maul schieben können.
In diesen Tierkindern zirkulierte einst Blut, es schlug ein Herz und ihr Wesen war genau so beseelt wie das unsrige. Kann man diese Tatsache ignorieren? Ja man kann, indem man die Scheuklappen richtet, beflissen seinen Mundschutz trägt und glaubt, das Recht auf seiner Seite zu haben, während ein Verbrechen ein Verbrechen bleibt, auch wenn es nicht geahndet wird.
«Jeder muss selbst wissen was er isst, und ob er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann», las ich jüngst in einem Kommentar. Kann man es denn mit seinem Gewissen vereinbaren, wenn man weiss, dass der Inhalt des Sandwiches geatmet hat, gefühlt hat, Angst hatte und um sein Leben schrie?!
Es ist noch nicht so ganz klar, ob das sogenannte Killervirus sich vom Mundschutz abschrecken lässt, klar jedoch ist, dass die nichtverordneten Scheuklappen vor der Wahrheit nicht schützen und das Leid und die Qualen, die der Mensch über die Tiere und Natur bringt, dadurch nicht unsichtbar bleiben!
Text by: Bea Kälin