Hölle auf Erden
Der australische Dokumentarfilm «Dominion» wurde von der Tierrechtsorganisation «Voiceless» mit versteckten Kameras und Drohnen gedreht. Es ist ein scheussliches Zeitdokument, in dem gezeigt wird, wie der Mensch die selbsternannte Herrschaft (Dominion=Herrschaft) über die Tiere aus- und benutzt. Es ist ein Machtmissbrauch, der tatsächlich erst durch diese Bilder vollumfänglich erfasst werden kann.
Ich habe lange gezögert diesen Film anzuschauen. Mir war klar, dass ich mit grauenvollen Szenarien konfrontiert werden würde und da ich schon etliche Bilder von Schlachthäusern gesehen hatte, schob ich diese Dokumentation immer wieder vor mich her...
Eines Tages
entschloss ich mich dann doch die Doku anzuschauen. Was ich dabei durchlebte,
ist auch heute noch schwer in Worte zu fassen...
Irgendwie rechnete ich damit, dass ich in Tränen ausbrechen- oder eine immense
Wut verspüren würde. Das geschah aber nicht. Die einzelnen Szenen waren so
brutal, so zutiefst verstörend und schockierend, dass ich paralysiert auf den
Bildschirm starrte, in der Hoffnung, dass irgendwo, irgendwann ein Funken Licht
durch diese Düsternis dringen möge.
Es gab aber
kein Licht, kein Hoffnungsschimmer, kein Moment der Erlösung-. Ich fühlte nur mein inneres Flehen: «Nein
bitte nicht...bitte tut das nicht...bitte».
Das Schockierendste an diesen Bildern war diese absolute
Erbarmungslosigkeit, mit der die Tiere misshandelt, gefoltert und zu Tode
gebracht wurden.
Immer deutlicher wurde mir bewusst, dass wenn der Mensch zu solchen Handlungen gegenüber
fühlenden Wesen fähig ist, somit auch alles andere an Niedertracht und Bestialität möglich ist!
Das Tier als Ware, als Wegwerfprodukt, als Missbrauchsobjekt, zu tausenden und abertausenden
verdammt zu einem würdelosen und schöpfungsverachtenden Leben!
Meine innere Verzweiflung darüber, dass so viele Menschen diese abscheulichen Massaker
unterstützen, wuchs ins Unendliche und die Frage, wie um alles in der Welt es
möglich ist, dass wir als Gesellschaft diese Gräueltaten tolerieren, bleibt bis
heute unbeantwortet.
Ich habe
Schreie gehört, die ich zuvor noch nie gehört hatte, ich habe in aufgerissene
Angstaugen geschaut, die ich so noch nie sah und ich habe Lebewesen gesehen,
die keine Ahnung hatten, warum man ihnen das antut. Tiere, die sich nicht
wehrten, die alles über sich ergehen liessen, die keine Chance hatten zu
entkommen.
Es tut mir so unfassbar leid, dass es mich zerreisst!
Auch wenn
ich nie an die Hölle geglaubt habe, so habe ich sie nun doch gesehen; hier auf
Erden - während zwei Stunden. Für mich nur zwei Stunden, für die Tiere ein
Leben lang!
Dieser Gedanke liess mich am Ende des Films innerlich nur noch aufschreien und
mich in ein dunkles, weitaufgerissenes Loch der Angst, der Scham und der Ohnmacht
blicken!