Herzattacke
Eine
Schweineherztransplantation am Menschen ist erstmalig gelungen...
Geradezu euphorisch berichtet die Tagesschau am 11. Januar in der ARD darüber und setzt
den zuständigen Arzt, der dieses Wunder vollbrachte, entsprechend rühmlich ins
Licht.
Auch ein Selfie mit dem Patienten durfte an dieser Stelle selbstverständlich nicht
fehlen.
Als ich das hörte, stockte das Blut in meinen Adern und ich verspürte Schwindelgefühle vor Entsetzen.
Da frisst
der Mensch sich krank mit armen gequälten Tieren und lässt sich dann auch noch
von seinen versklavten Opfern retten?!
Das eigene Herz verfettet durch den ungesunden und egoistischen Lebensstil und
jetzt sollen die Schweine auch noch herhalten, um sie am lebendigen
Leibe auszuweiden, damit ihr Herz in ihre Peiniger implantiert werden kann.
Meine Empörung könnte nicht grösser sein!
Wie müssen
wir uns das in Zukunft vorstellen? Farmen, in denen Schweine an
Herz-Lungen-Maschinen hängen und darauf warten, bis sie menschliches Leben
retten können - auf das der Homo Sapiens sie weiterhin verspeist?
Wem diese Perversion nicht empfindlich ins Auge sticht, hat jeden Funken von
Ethik verloren.
Wie viele
Tierversuche dieser Barbarei voranging, will ich gar nicht erst wissen. Und
noch etwas:
Wären Schweine genetisch dem Menschen nicht ähnlich, könnte man von einem
derartigen medizinischen Eingriff nicht einmal träumen.
Darüber darf sich jetzt jeder selbst Gedanken machen, inwiefern das Essen von
Schweinen und anderen Tieren nicht doch zu vergleichen ist mit Kannibalismus.
Ich höre jetzt
schon die Sprüche: «Was? Du hast ein Schweineherz? Da hast du aber nochmals
Schwein gehabt!» unter Gelächter und Gegröle wird dann der Speck in die Pfanne
gehauen, den man gierig verspeist.
Ich darf solche oder ähnliche Szenarien gar nicht erst zu Ende denken, sonst
verliere ich noch den Verstand!
Nähmen wir
doch endlich unser Herz in beide Hände und würden Liebe in alle Geschöpfe transplantieren,
gäbe es auch weniger kranke Organe.
Stattdessen wimmern wir um das eigene Leben, weil wir partout nicht bereit
sind, uns mit unserer Endlichkeit auseinanderzusetzen.
Angst vor
dem Tod - indes den Tod von Milliarden wehrlosen, fühlender Wesen in Auftrag zu
geben, das findet der Mensch völlig in Ordnung.
Ein Feigling ist er, der Mensch! Ein Hosenscheisser, der nichts anderes im
Sinne hat als sein Ego zu streicheln!
Ja, meine Empörung ist bodenlos - und sollte ich mich hier im Ton vergriffen haben, dann tut es mir so lange nicht leid, bis wir endlich aufhören uns an den Tieren zu vergreifen!
Mein Herz
ist gebrochen -.
Text by: Bea Kälin