Botschaft
Das oft gehörte Totschlagargument eines Nicht-Veganers im Gespräch mit einem Veganer, lautet:
«Hör endlich auf zu missionieren!»
Der Begriff
«Missionieren» ist sehr negativ besetzt, deshalb wird er auch sofort
herbeigezogen, wenn Tierrechtsaktivisten, Menschen auf die Tatsache hinweisen,
dass das fürchterliche Tierleid, welches wir durch den Fleisch-, Milch- und
Eierkonsum verursachen, moralisch und ethisch nicht vertretbar ist.
Eigentlich ist das
Wort ähnlich negativ besetzt, wie «Verschwörungstheorie», das ebenfalls - gerade in der heutigen Zeit - regelmässig zum Zuge kommt, wenn einem die Ansicht des Gegenübers missfällt.
Der Ursprung
des «Missionierens» bezieht sich vor allem auf die christliche Religion, die
bestrebt war, ihre Sicht auf Gott, Andersgläubigen aufdrängen zu wollen.
Nun ist das
vegane Leben jedoch keine Religion. Der Gedanke, gewaltfrei jedem Lebewesen zu begegnen,
ist ein Bewusstseinsschritt, der weder mit einer Kirche noch mit einem Glauben
etwas zu tun hat.
Es ist eine reine Tatsache, dass wir Tiere quälen, versklaven und ausbeuten -;
das ist kein Hirngespinst eines vom Weihrauch benebelten Geistes. Wenn ich
jemandem erkläre, dass Kälber ihren Müttern entrissen werden, damit wir die Milch
trinken können, weiss ich beim besten Willen nicht, warum das Missionieren sein
soll. Natürlich kann man Fakten leugnen, man kann sie sich zurechtbiegen oder einfach als "normal" hinstellen, unter
dem Strich jedoch, bleibt es eben doch ein Akt der Unmenschlichkeit.
Da nutzt es auch nichts, dem Veganer das Missionieren zu unterstellen.
Sprechen
wir also nicht länger von Missionieren, sondern viel eher von einer Mission.
Eine Mission
ist eine Botschaft, die man überbringt, mit der Absicht weiterzugeben, was man selbst
erfahren und recherchiert hat. Ein Bote also, der auf Missstände hinweist, die tagtäglich durch den Menschen verursacht werden. Milliarden fühlender Wesen fallen jedes Jahr
der Ignoranz der Menschheit zum Opfer; einer Menschheit, die, wenn sie so weiter macht, an ihrer eigenen Barbarei zugrunde gehen wird. Das ist eine Tatsache und hat nichts mit
einem Kniefall vor dem Altar zu tun!
Mit Vehemenz wird der Bote - alias Tierrechtsaktivist - nicht lockerlassen, die
Menschen aus ihrer Lethargie aufzurütteln. Das ist dringend nötig, wenn wir
nicht der seelischen Verrohung und geistigen Verelendung ganz erliegen wollen.
Wie wir mit Tieren umgehen steht als Synonym dafür, wie wir als Gesellschaft
Werte der Ethik und Moral nicht nur im Munde führen, sondern auch tatsächlich
im alltäglichen Leben umsetzen.
Die Entscheidung die Achtsamkeit auf das Leid zu richten, welches wir zu verantworten haben, ist aus meiner Sicht der erste Schritt zur Veränderung -, hin zur Wahrheit und weg von jeglicher Heuchelei.
Um es am
Ende nun doch noch biblisch zu sagen:
«Wer Augen hat zu sehen, der sehe. Wer Ohren hat zu hören, der höre!»
Text by: Bea Kälin