Bewusstsein
Im Beobachten, wie wir mit den Tieren umgehen, zeigen sich wahrlich die dunkelsten Niederungen der menschlichen Seele.
Wir sind
von der Liebe abgekoppelt, wir finden nicht in unser Herz und somit nicht in
die Empathie, die es dringend benötigt, damit wir in ein neues, ethischeres
Bewusstsein gelangen könnten.
Gandhi sagte einst: « Die Grösse und der moralische Fortschritt einer Nation
kann man daran messen, wie sie Tiere behandelt.»
Ein erhöhtes Bewusstsein ist entscheidend dafür, inwieweit wir als Nationen einen moralischen Fortschritt erreichen. Nationen, die in ihrem Denken und Handeln so weit gewachsen sind, dass sie Tiere als fühlende Wesen in ihren Herzen spüren und integrieren; erkennen, dass diese den göttlichen Funken ebenso in sich tragen - und wie wir, eine freie und liebende Umgebung brauchen, damit sie ihre Bedürfnisse leben können.
Die meisten
Menschen schlafen jedoch noch tief und fest. Sie erkennen nicht, dass das
System, in dem sie aufgewachsen sind, eine Illusion ist. Dass sie von klein an
mit Lügen bombardiert- und manipuliert wurden, können sie nicht glauben, auch
wenn man noch so vehement insistiert und Fakten aufzeigt.
Die Luft, die wir als Menschheit atmen, ist geschwängert mit Ideologien von Speziesismus, Rassismus und religiösen Dogmen. Hinzu kommt noch die ständige Propagande von Krieg und Gewalt, mit der wir unablässig gefüttert werden.
Diese Luft mit all den erwähnten düsteren Patrikeln hat sich derart
verdichtet, dass wir nicht einmal mehr das Licht des Friedens wahrnehmen, welches durch
den dicken Nebel dringen will.
Natürlich
leiden darunter die Schwächsten: die Tiere.
Die Brutalität, mit der wir sie behandeln, deutet darauf hin, wie brutal man mit uns, mit unseren Gefühlen umgegangen ist, als wir noch Kinder waren.
Wir haben die selbstlose Liebe
nie erfahren, wissen nicht, was es bedeutet wahrhaft geliebt zu werden, weil
diese «Liebe» meist an Bedingungen geknüpft war.
Was wir jedoch sehr wohl
kennen und erlebt haben, sind Drohungen, Sanktionen, Ausgrenzungen, physische und/oder
psychische Gewalt. Unser ganzes Gesellschaftssystem ist auf Strukturen der
Angst aufgebaut.
Dies wird auch deutlich, wenn wir sehen, wie Menschen miteinander
umgehen - sei dies im eigenen Umfeld oder in Gesellschaft und Politik.
Die Angst vor sozialer Ächtung ist ein ständiger Begleiter unseres Seins, der Schatten, der an unserer
Seite mitgeht und verhindert, dass wir uns von dem negativen Sog befreien,
selbst anfangen uns zu spüren und vor allem zu lieben!
Nur wer in der Liebe
ist, kann mitfühlend und selbstlos mit anderen Lebewesen umgehen.
Als Kollektiv sind wir alle miteinander verbunden, daher ist es enorm wichtig, sich nicht zu negativen Glaubenssätzen hinreissen zu lassen; nicht vorgedachten Gedanken unreflektiert glauben zu schenken, sondern aus der geistigen Bequemlichkeit auszusteigen und sich neugierig auf den Pfad der Reflektion zu begeben.
Der Mensch muss geheilt werden, damit wir eine Welt erfahren, in der kein Tier mehr als Nutzobjekt missbraucht wird. Ein Miteinander, das nicht davon geprägt ist, uns gegenseitig bekämpfen zu wollen und ein Zugeständnis, dass jedes Wesen seine Daseinsberechtigung auf diesem Planeten hat.
Text by: Bea Kälin