Ausgerottet
Von 1970 bis 2010 hat der Mensch es doch tatsächlich geschafft,
50% aller Tier- und Pflanzenarten auszurotten - und dies ohne jegliches
Bedauer.
Mit brennenden
Bulldozern gingen wir über diesen Planeten hinweg, hinterliessen Qual, Tod, Asche und Fäulnis und schauten
nicht einmal entsetzt zurück!
Die Katastrophe dabei ist, dass wir auch heute nicht ernsthaft zurückblicken, mit der ehrlichen Absicht, unser Verhalten zu Gunsten von Tier, Natur und Umwelt zu ändern.
«Aber wir fahren doch jetzt E-Autos!», «Windkraft wird
unsere Zukunft!», «Solarzellen sind klimaneutral!» Sicherlich ist das schön und
gut, jedoch hat all dieses Ansinnen nichts mit der Heilung unseres Planeten zu
tun.
Wollten wir das wirklich, dann wäre es unerlässlich, das Abholzen des
Regenwaldes zu stoppen, ebenso das Leerfischen unserer Weltmeere. Massentierhaltung müsste gänzlich verboten werden und der Konsument sollte
täglich in den öffentlichen Medien darüber informiert werden, dass der Kauf von
tierischen Produkten bei den Tieren, der Umwelt, der eigenen Gesundheit und den
Drittweltländern Verheerendes anrichtet! Von all dem geschieht jedoch herzlich
wenig.
Vor zwei Jahren durften wir Zeuge werden, wie durch
ständigen Alarmismus von Seiten der Politik und Medien, es doch tatsächlich
möglich war, das Verhalten der Bevölkerung rund um den ganzen Globus zu
verändern.
Man appellierte an ihre Solidarität, an ihre Vernunft, an ihre Rücksicht und
nicht zuletzt erinnerte man mit Vehemenz daran, dass jedes Leben zählt. Jedes
Leben, ist jedoch JEDES Leben, und dies inkludiert ebenso das Leben der Tiere -
ja, wie auch jenes der «Nutztiere»!
Genau besehen, wollen wir gar nicht den Planeten retten,
nein, wir wollen vor allem UNS retten!
Nachdem wir Jahrzehnte lang Mutter Erde
geplündert haben - derweil sie sich nur noch in Todeskrämpfen windet - haben
wir nicht im Sinn ihr etwas zurückzugeben, indem wir endlich aufhören
Ressourcen zu missbrauchen, um weiterhin Tiere zur Befriedigung unseres Egos zu
missbrauchen.
Das Thermometer steigt jedes Jahr früher ins Unerträgliche,
Flüsse treten massiv über die Ufer, die Polarkappen schmelzen ab, die Luft wird
stickiger durch die Schadstoffe und es vermehren sich immer mehr Viren und
Keime. Die Spezies Mensch leidet -
natürlich leidet sie! Aber sie unternimmt trotzdem nicht die entscheidenden
Schritte, hin zu einer umweltfreundlicheren, achtsameren und liebevolleren Lebensweise,
die da bedeutet endlich den veganen Weg einzuschlagen, damit auch andere Erdlinge nicht mehr leiden!
All der technologische Fortschritt dient dem Anthropozentrismus. Wir haben uns in den Mittelpunkt der weltlichen Realität gestellt und genau dies wird eines Tages unser Untergang sein - aber bevor wir uns selbst ausgerottet haben, gehen noch Milliarden andere Seelen unwiderruflich zugrunde -.
Und in dieser ganzen, selbstinszenierten Misere hat der Mensch doch tatsächlich noch Zeit und die finanziellen Mittel Kriege zu führen - ist das nicht beschämend?!
Text by: Bea Kälin